Ratsmitglied Frank Hamann hatte den Antrag auf den Weg gebracht und dafür eine einstimmige Zustimmung aller im Flensburger Rat vertretenen Parteien erreicht.
Gestern gab es auf dem Friedhof am Friedenshügel die ersten namentlichen Beerdigungen von Verstorbenen ohne Angehörige, die bis dahin anonym beigesetzt wurden. Frank Hamann, LINKE-Ratsmann und Vorsitzender des Ausschusses für Bürgerservice, Schutz und Ordnung (BSO) hatte daher Ende 2018 die Initiative ergriffen, solche Beisetzungen, die von der Stadt bezahlt werden, mit Namen zu veröffentlichen.
„Ich fand es unmöglich, dass jemand anonym beerdigt wurde, nur weil er es sich nicht leisten konnte“, teilte Frank Hamann, der den ersten neuen Zeremonien beiwohnte, dem Flensburger Tageblatt mit – und machte dabei auch auf die notwendige soziale Perspektive der Einführung von namentlichen Beerdigungen aufmerksam. Dies betrifft etwa 60 Personen pro Jahr.
In der Begründung des Antrages, der von den LINKEN mit Unterstützung der Fraktionen SSW, WiF, CDU und Grüne eingebracht wurde, hatte Frank Hamann formuliert, dass eine anonyme Beisetzung dazu führt, „dass Verwandte, Nachbarn, Freunde, Vereinskollegen und andere keinerlei Gelegenheit haben Abschied zu nehmen oder gar die Grabstätte im Nachhinein aufzusuchen. Durch das oben beantragte Verfahren wird sichergestellt, dass niemand in unserer Stadt anonym beerdigt wird, außer es ist anders verfügt. Oft handelt es sich um Menschen, die sich, sei es durch ihren Beruf oder das Ehrenamt um die Stadt verdient gemacht haben. Das beschriebene Verfahren ist einfach, rechtskonform und löst nur einen geringen Mehraufwand aus.“ – Dieser Argumentation des BSO-Antrages konnten sich alle Ratsfraktionen anschließen.