Eine Post für alle!

Die Coro­na­krise ist mit dras­ti­schen Einschrän­kun­gen verbun­den. Dies betrifft vor allem Menschen, die schon vorher wenig hatten. Aber auch viele Betriebe, Restau­rants, solo Selb­stän­dige, Kunst­schaf­fende, Arbei­te­rin­nen in vielen system­re­le­van­ten Beru­fen haben es derzeit sehr schwer. Während noch viele Menschen auf Unter­stüt­zungs­zah­lun­gen aus dem Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­rium warten, rollt der Rubel bei den Vorstands­ge­häl­tern. Beispiels­weise bei der Deut­schen Post. Dabei muss man wissen, dass die Deut­sche Post AG zwar in Teilen priva­ti­siert ist, jedoch rund 21 % immer noch im Besitz der KfW, also des Bundes­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums ist. Seit 2008 ist Frank Appel Vorstands­vor­sit­zen­der der Deut­schen Post AG und wohl einer der großen Profi­teure der Coro­na­krise. So Verdiente der Post­chef, die mal in gesell­schaft­li­cher Hand war, nach Berech­nun­gen ca. 10,03 Millio­nen Euro! Rekord unter den DAX-Konzernen. 

Das sind rund 27.500 Euro am Tag!

Nun sticht die Deut­sche Post nicht als beson­ders Arbeit­neh­me­rin­nen freund­li­ches Unter­neh­men heraus. Arbeit­neh­me­rin­nen, die bei der Post anfan­gen und in den ersten zwei Jahren mehr als 20 Tage wegen Krank­heit fehlen, haben keine Aussicht auf eine entfris­tete Arbeits­stelle. Wie im Mai 2018 bekannt wurde, macht der Konzern die Entfris­tung von Arbeits­ver­trä­gen unter ande­rem von den Krank­heits­ta­gen des Mitar­bei­ten­den abhän­gig. Fest­ge­legt ist dies in einem soge­nann­ten Entfris­tungs­kon­zept der Konzern­lei­tung, das an alle Nieder­las­sungs­lei­ter versandt wurde. DIE LINKE kriti­siert schon seit Jahren die Praxis der sach­grund­lo­sen Befris­tun­gen. Diese gehö­ren abge­schafft, denn auch Fami­lien brau­chen Planungs­si­cher­heit. Wie wäre es denn, wenn sich Herr Appel mal um seine Mitar­bei­te­rin­nen kümmert, statt die vollen Geld­kof­fer aus dem Unter­neh­men zu tragen, den immer­hin noch rund 21% der Gesell­schaft gehört? Die sach­grund­lose Befris­tung muss weg, zudem wären hoch­wer­tige E‑Bikes notwen­dig, die den Ansprü­chen der Zustel­le­rin­nen Rech­nung tragen. Mitt­ler­weile sind die Zustell­be­zirke so groß, dass sie für viele Zustel­le­rin­nen nicht zu schaf­fen sind, da hier, satt nach mensch­li­chem Ermes­sen die Bezirke zuge­schnit­ten werden, lieber eine Compu­ter­be­rech­nung als Grund­lage dient. Die astro­no­mi­sche Höhe der Über­stun­den und der hohe Kran­ken­stand zeigt, dass hier bei den Mitar­bei­te­rin­nen zuerst gespart wird. Gerade im letz­ten Jahr wurden Rekord­men­gen an Pake­ten zuge­stellt, die an der Belas­tungs­grenze der Zustel­le­rin­nen stößt.


DIE LINKE hat sich von Anfang an gegen die Priva­ti­sie­rung der Post ausge­spro­chen. Das Post­we­sen darf nicht dem Profit­stre­ben global agie­ren­der Konzerne unter­wor­fen sein. Außer­dem macht es keinen Sinn, wenn zehn verschie­dene Unter­neh­men in den Städ­ten jeweils ihre eige­nen Brief­käs­ten aufstel­len. Dienst­leis­tun­gen, auf die alle Bürge­rin­nen und Bürger ange­wie­sen sind, müssen vom Staat erbracht werden. Im Inter­esse der Beschäf­tig­ten und der Verbrau­cher muss daher die Post wieder in öffent­li­che Träger­schaft über­führt werden. Wir wollen eine Post für alle mit guten Arbeits­be­din­gun­gen und einer guten Grund­ver­sor­gung in Stadt und Land.

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