Großbritannien und Konstanz machen es vor, dort wurden die lautstarken Proteste von „Fridays for Future“ gehört: Der Klimanotstand wurde ausgerufen. Leider ist dieses Umdenken in der Verwaltung und den Ratsfraktionen in Flensburg noch nicht angekommen.
Die Pläne zur Zerstörung des Waldes und der Bau eines Parkhauses mit einem 7‑stöckigen Hotel, zwischen der Schleswiger Straße und Bahnhofstraße nehmen weiter riesige Formen an. Ein von der Stadt Flensburg in Auftrag gegebenes Gutachten hat ergeben, das es sich um ein besonders schützenswertes Biotop handelt.
„Die Ratsfraktion DIE LINKE wird diese Pläne unter keinen Umständen unterstützen. Wir brauchen diese Grüne Lunge und Heimat der dort ansässigen Tiere für unsere Stadt. Durch Lichtverschmutzung, Lärm und 24-Stunden-Betrieb von Hotel und Parkhaus werden die Tiere vertrieben“, so Gabi Ritter, Ratsfrau der Flensburger LINKEN.
So sollen an die 60, zum Teil sehr alte Bäume gefällt werden. Dieser alte Baumbestand ist nicht zu ersetzen. Schon gar nicht, wenn der Ersatz wie geplant außerhalb der Stadt erfolgen soll. In dem kleinen Wäldchen sind seltene Fledermausarten zu Hause. Auch deshalb hat der kleine Wald einen besonderen Schutzstatus.
„Empörend ist, dass gerade die Grünen den Wald und seine Tierwelt für den überdimensionierten Hotelbau opfern wollen”, fügt Gabriele Ritter noch an. Zudem sieht die Linksfraktion die Sicherung der umliegenden Häuser für nicht ausreichend. Im Hang laufen unterirdische Bäche, die ihn bei Eingriffen schnell instabil machen. Die Gefahr ist groß, dass durch Baumaßnahmen der ganze Hang ins Rutschen kommt.
Das Bahnhofsumfeld soll in den nächsten Jahren entwickelt werden. Wir müssen dabei mit den vorhandenen Ressourcen schonend umgehen und sie als große Pluspunkte sehen. Diese völlig überdimensionierten Baukörper, die für das neue Viertel stadtbildprägend sein werden, zerstören den Wald und den Alleecharakter der Bahnhofstraße für immer.
Wir appellieren an alle Ratsfraktionen: Lasst uns dieses Stück unberührter Natur in unserer Stadt erhalten. Niemand will ein Hotel oder sonstige Entwicklung am Bahnhof verhindern. Allerdings in vernünftiger und umweltschonender Größe.