Putzen der Stolpersteine

Heute ist der 9. Novem­ber und es jährt sich damit die Reichs­po­grom­nacht. Es ist eine lange Tradi­tion in unse­rem Kreis­ver­band, dass wir mindes­tens zwei­mal im Jahr die Stol­per­steine in unse­rer Stadt putzen. Wir nahmen das heutige Datum zum Anlass, die Stol­per­steine in Flens­burg zu reini­gen und im stil­len Geden­ken mit den vorbei­ge­hen­den Menschen darüber zu sprechen. 

Die Shoah, der plan­volle Versuch der Nationalsozialist*innen, das jüdi­sche Leben in Deutsch­land und später in ganz Europa und darüber hinaus, voll­stän­dig zu vernich­ten, begann spätes­tens mit dieser Nacht, den Morden an Jüdin­nen und Juden und den Depor­ta­tio­nen in die Konzentrationslager.

Auch in Flens­burg kam es im Rahmen der Pogrome zu Über­grif­fen und Zerstö­run­gen jüdi­schen Lebens. Doch für anti­se­mi­ti­schen Terror müssen wir gar nicht weit in die Vergan­gen­heit schauen, leider häufen sich die anti­se­mi­ti­schen Über­griffe in unse­rem Land. In diesen Zeiten ist es enorm wich­tig, dass wir Gedenk­kul­tur leben und uns gesamt­ge­sell­schaft­lich gegen den Geschichts­re­vi­sio­nis­mus der Ewig­gest­ri­gen wehren. Wir betrach­ten die Erin­ne­run­gen an die Pogrome weiter­hin als Mahnung Menschen­ver­ach­tung, Faschis­mus und Rechts­extre­mis­mus nicht unwi­der­spro­chen hinzunehmen.

Die Stol­per­steine sind ein Projekt des Künst­lers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verleg­ten klei­nen Gedenk­ta­feln, soge­nann­ten Stol­per­stei­nen, soll an das Schick­sal der Menschen erin­nert werden, die in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus verfolgt, ermor­det, depor­tiert, vertrie­ben oder in den Suizid getrie­ben wurden.

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