Union und SPD kuschen vor der Immobilien-Lobby

Im Koali­ti­ons­ver­trag zwischen Union und SPD fehlen wirk­same Maßnah­men gegen die explo­die­ren­den Mieten. Ines Schwerdt­ner, Vorsit­zende der Partei Die Linke, kriti­siert: „Diese Koali­tion versagt beim Mieter­schutz, weil ihr der Mut fehlt, sich mit der Immo­bi­li­en­lobby anzulegen.“

“Statt die wirkungs­lose Miet­preis­bremse weiter zu verwal­ten, braucht es endlich echte Eingriffe in den Wohnungs­markt. Nur ein bundes­wei­ter Mieten­de­ckel kann den Mieten­wahn­sinn stop­pen. In ange­spann­ten Wohnungs­märk­ten müssen über­höhte Mieten abge­senkt werden. Für sechs Jahre müssen Miet­erhö­hun­gen grund­sätz­lich ausge­schlos­sen werden – die Menschen brau­chen endlich Luft zum Atmen.

Der soge­nannte „Bau-Turbo“ der Koali­tion ist in Wahr­heit ein Speku­la­ti­ons-Turbo. Es fehlt an klaren Vorga­ben für Bezahl­bar­keit, Sozi­al­bin­dung oder kommu­nale Boden­po­li­tik. Der Markt wird hofiert – die Miete­rin­nen und Mieter blei­ben allein. Immo­bi­li­en­kon­zerne, die mit Wohnen riesige Profite machen, müssen enteig­net und ihre Bestände verge­sell­schaf­tet werden. Dafür soll der Bund einen Re-Kommu­na­li­sie­rungs­fonds aufle­gen, mit dem Wohnun­gen zurück in öffent­li­che Hand über­führt werden können.

Auch beim sozia­len Wohnungs­bau braucht es klare Kante: Keine einzige Sozi­al­woh­nung darf mehr aus der Bindung fallen. Einmal Sozi­al­bin­dung, immer Sozi­al­bin­dung – das muss Gesetz werden. Die Bundes­re­gie­rung muss die Wohn­ge­mein­nüt­zig­keit ausbauen, mit dem Ziel, mindes­tens 30 Prozent des Wohnungs­be­stands in gemein­nüt­zi­ger Hand zu halten. Nur was allen gehört, ist auch für alle bezahlbar.”