Inter­na­tio­nale Tag der Pflege

Der »Inter­na­tio­nale Tag der Pflege« ist 1965 ins Leben geru­fen worden, um die beruf­lich Pfle­gen­den in den Fokus von Poli­tik und Gesell­schaft zu rücken. Dies ist im Jahr 2021 nicht nötig.

Noch nie hat die Pflege so viel Aufmerk­sam­keit erhal­ten, wie in dem letz­ten Jahr der Corona-Pande­mie. Berichte der Pfle­ge­kräfte in den Sozia­len Medien sind reich­lich geteilt, gelikt und kommen­tiert worden, und erst vor weni­gen Tagen hat der Inten­siv­pfle­ger Ricardo Lange die Chance genutzt, auf der Bundes­pres­se­kon­fe­renz von seinem Alltag im Kran­ken­haus zu berichten.

»Die Poli­tik gibt sich reich­lich Mühe, die Arbeit von Pfle­ge­kräf­ten in den Fokus zu stel­len mit Stan­ding Ovations, Plätz­chen und schö­nen Worten«, sagt die Direkt­kan­di­da­tin für die Bundes­tags­wahl, Katrine Hoop. »Doch was nützt es Pfle­ge­kräf­ten, dass ihnen immer wieder Respekt und Aner­ken­nung ausge­spro­chen wird, wenn außer Scho­ko­lade und Blumen nichts für sie herauskommt?«

Vor weni­gen Wochen ist ein allge­mein­ver­bind­li­cher Tarif­ver­trag in der Alten­pflege an einem Veto der Diako­nie, einem der größ­ten Arbeit­ge­ber inner­halb der Alten­pflege, geschei­tert. Dadurch bleibt eine drin­gend nötige Lohn­stei­ge­rung bei 1000 Pfle­ge­kräf­ten aus. Der Sana-Konzern will trotz eines Umsat­zes von 2,84 Milli­ar­den Euro im Jahre 2019 bis zum Ende des Jahres rund 1000 Stel­len strei­chen. Die Stel­len­strei­chung fallen zwar in den Bereich des Service­per­so­nals, hat aber direkte Auswir­kun­gen auf die Arbeit der Pfle­ge­kräfte, die nun die Service­lü­cke schlie­ßen müssen.

»Die Nach­rich­ten über die Pflege stehen im kras­sen Gegen­satz zu den Respekts­be­kun­dun­gen«, stellt Hoop fest und unter­streicht. »Wir als LINKE stehen nicht nur soli­da­risch und kolle­gial an der Seite der Pfle­ge­kräfte, wir fordern ein System­wech­sel in der Poli­tik! Das Gesund­heits­sys­tem muss raus aus dem finan­zi­el­len Leis­tungs­druck und zurück die kommu­nale oder gemein­nüt­zige Trägerschaft.«

Die Direkt­kan­di­da­tin fordert daher:

🚩 einen Fonds des Bundes zur Rekom­mu­na­li­sie­rung, um eine weitere Priva­ti­sie­rung zu verhin­dern und Entpri­va­ti­sie­rungs­be­stre­bun­gen zu unterstützen

🚩 eine gesetz­li­che Perso­nal­be­mes­sung für alle Berufe im Kran­ken­haus und in den Pflegeeinrichtungen

🚩 ein Verbot von Gewin­nen in den Gesund­heits­ein­rich­tun­gen und eine Abschaf­fung der Fall­pau­scha­len (DRGs)

🚩 die voll­stän­dige Refi­nan­zie­rung der Betriebs­kos­ten und Perso­nal­kos­ten von den Krankenkassen.

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