Der 8. Mai 1945 wird seit der Rede von Richard v. Weiz­sä­cker 1985 in Deutsch­land als „Tag der Befrei­ung“ began­gen, vorher hatte man in Deutsch­land diesen Tag eher lieber igno­riert. Waren es doch die „Sieger­mächte“, die allen Grund zum Feiern mit dem Sieg über Nazi- Deutsch­land hatten.

Erst 40 Jahre später begann der Gedanke zu keimen, dass ja auch wir selbst, wenn auch nicht aus eige­ner Kraft, von diesem faschis­ti­schen System befreit worden sind.

In diesem Jahr, 80 Jahre später, sitzen mehr als 150 mutmaß­li­che Rechts­extre­mis­ten im Deut­schen Bundes­tag und versu­chen mutmaß­lich die Demo­kra­tie zu unter­gra­ben. Das Zögern der regie­ren­den Parteien lässt nicht wenige an die Zeit erin­nern, in der es galt eine aufstre­bende NSDAP zu unterbinden.

Hier in Flens­burg hatten die Partei­grö­ßen und führen­den Offi­ziere am Ende Zuflucht gesucht. Erst am 23. Mai endete die Reichs­re­gie­rung unter Karl Dönitz. Bis dahin beschäf­tigte man sich vor allem mit dem Vertei­len von Orden, dem verhän­gen und voll­stre­cken von Todes­ur­tei­len und dem Verfas­sen von Denk­schrif­ten und Plänen, wie Deutsch­land nach dem Krieg ausse­hen könnte. Hier tauch­ten nicht wenige unter und versteck­ten sich hinter neuen Identitäten.

Daher ist es, grade für uns in Flens­burg, beson­ders wich­tig, zu erin­nern und die Erin­ne­rung aufrecht zu halten, nicht zu verges­sen und davon zu erzäh­len, wohin Natio­na­lis­mus und Faschis­mus führt.

Wir begin­gen diesen Tag mit dem Putzen von Stol­per­stei­nen. (TR)