Schön war’s gewesen, als viele Menschen den Krankenpfleger:innen applaudierten. Veränderungen, die tatsächlich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbesserten oder die Löhne erhöhten, blieben aus. Die Corona-Pandemie hat vieles ans Tageslicht gebracht, was vorher schon Realität war: schlechtbezahlte Arbeit in so genannten „systemrelevanten“ Berufen, Überlastung durch ein ständiges Jonglieren zwischen Job und Familie, häusliche Gewalt. Darüber hinaus bleibt Gewalt von rechts – sei sie rassistisch oder antifeministisch – in einem stetigen Krisenzustand nicht aus, auch wenn wir nicht täglich davon in den Nachrichten hören. Der rassistische Terror von Hanau und die Morddrohungen des NSU 2.0 gegen Politikerinnen und Aktivistinnen zeugen davon.
Sicher, viele zugespitzte Probleme, werden sich mit dem Ende der Pandemie wieder legen, aber wo landen wir dann? Zurück im alten Status Quo, den wir vorher schon nur mehr schlecht als recht bewältigt oder in dem wir immer wieder unsere Grenzen aufgezeigt bekommen haben? Nein, wir wollen nicht zurück in die alte Normalität! Wir wollen weitergehen und in eine Zeit, in der die Karten womöglich neu gemischt werden. Wir wollen alte Gewissheiten in Frage stellen und die Art und Weise wir leben und arbeiten neu verhandeln.
Mit zwei Frauen an der Spitze der LINKEN setzen wir auch ein Zeichen und sagen: Politik ist längst nicht mehr nur Männersache. In Ost wie West sind Frauen auf dem Vormarsch an die Spitzen von Politik und Wirtschaft. Werden die 20er Jahre des 21. Jahrhunderts – ganz wie vor 100 Jahren – zum Jahrzehnt der Frauen? Wie schaut DIE LINKE auf die Herausforderungen der neuen Zeit und wie will sie gewinnen, damit alle Menschen ein besseres, ein freies und zugleich sicheres Leben haben – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft?
Darüber wollen Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler ins Gespräch gehen. Aber sie wollen auch nicht nur fragen „Was will DIE LINKE?“, sondern gleichzeitig das diskutieren, was sich andere von einer linken Partei erwarten.
Am 8. März um 18 Uhr
mit
Janine Wissler, Parteivorsitzende
Susanne Hennig-Wellsow, Parteivorsitzende
Christina Clemm, Rechtsanwältin und Autorin von „AktenEinsicht: Geschichten von Frauen und Gewalt“
Ellen Ost, Fachkrankenschwester am Universitätsklinikum Jena und aktiv bei ver.di
Rudaba Badakhshi, DaMigra — Regionalkoordinatorin der Region Mitteldeutschland
Moderation: Ceren Türkmen, Autorin, Aktivistin und Vorstand Institut Solidarische Moderne
Live Act: Carmel Zoum, Rapperin, Dancehall Artist