Von der Uni direkt zum Bahnhof

Am Mitt­woch, den 11. Juni 2025 demons­trier­ten rund 300 Studen­ten und ihre Profes­so­ren gegen die massi­ven Spar­maß­nah­men die die Landes­re­gie­rung der Univer­si­täts­lei­tung diktiert hat. “Wir haben über die letz­ten Jahre sämt­li­che Ressour­cen aufge­braucht, weil der Etat schon lange nicht mehr gereicht hat”, war auf der Auftakt­kund­ge­bung auf dem Uni- Gelände zu hören, bevor sich der Zug mit symbo­lisch gepack­ten Koffern zum Bahn­hof bewegte. Jetzt würden offene Stel­len nicht mehr besetzt werden, Verträge nicht verlän­gert und denje­ni­gen, die ohne­hin keine Zeit mehr für die Forschung inves­tie­ren konn­ten, da sie gezwun­gen sind eine große Menge Mehr­ar­beit durch die fehlen­den Kräfte auszu­glei­chen, haben dann in ihrer Karriere keine großen Chan­cen mehr, da allein die Forschungs­ar­beit und nicht der geleis­tete Aufwand in der Lehre aner­kannt wird.

Selbst­ver­ständ­lich sind es in letz­ter Konse­quenz eben auch die Studen­ten, die verlie­ren. Die Attrak­ti­vi­tät für ein Studium hier, an einer der fort­schritt­lichs­ten Univer­si­tä­ten des Landes, nimmt ab. Und ob grade im Bildungs­sek­tor, in Zeiten von Fake News, AfD- Zulauf und immer schlech­te­ren Bildungs­no­ten (siehe PISA), eine wohl­über­legte Poli­tik darin besteht noch weitere Mittel zu kürzen, kann sich jeder selbst über­le­gen, der über eine unge­fähre Vorstel­lung von Ursa­che und Wirkung verfügt. Von welcher Trag­weite all das ist, stellte Thor­ben Süß, der Vorsit­zende des neuge­grün­de­ten SDS in seiner Rede dar: “Wenn Wissen­schaft zum Markt wird, zerstört die neoli­be­rale Ideo­lo­gie ein weite­res Feld, wie wir es in der Wohnungs­po­li­tik und im Gesund­heits­sek­tor bereits erlebt haben”

Zu erwäh­nen sei hier noch die Rede von Kianusch Sten­der (MdL; SPD), der darauf hinwies, dass eine Anfrage im Land­tag erge­ben habe, dass die “Kosten” für den Studie­ren­den hier in Schles­wig- Holstein im Vergleich zu den ande­ren Bundes­län­dern tatsäch­lich die Hälfte dessen betrage, was Bundes­durch­schnitt ist. Schles­wig- Holstein steht da ganz am Ende mit seinen Inves­ti­tio­nen in die Zukunft. Es ist Zeit für einen Poli­tik­wech­sel. (TR)