DIE LINKE ist die Partei für einen sozia­len und ökolo­gi­schen Systemwechsel

von Bernd Riexinger

Alle wissen, dass das Über­le­ben des Plane­ten auf dem Spiel steht, auch die Leug­ner der Klima­krise. Alle wissen, dass riesige Umbrü­che kommen werden. Doch wer wird mit was noch Profite machen und wer wird über die Klinge springen?

Alle wissen, dass das Über­le­ben des Plane­ten auf dem Spiel steht, auch die Leug­ner der Klima­krise. Alle wissen, dass riesige Umbrü­che kommen werden. Doch wer wird mit was noch Profite machen und wer wird über die Klinge sprin­gen? Wie lange werden die fossi­len Kapi­tal­frak­tio­nen (Konzerne der Kohle‑, Auto- und Rüstungs­in­dus­trie) noch weiter­ma­chen können, bis sie entwe­der massive Inves­ti­tio­nen in ihren Umbau finan­zie­ren oder unter­ge­hen? Wird es ihnen gelin­gen, die Kosten für die Inves­ti­tio­nen auf die Beschäf­tig­ten und “Steu­er­zah­ler” abzu­wäl­zen oder werden ihre Profite geschmä­lert? Werden die Beschäf­tig­ten in den fossi­len und tradi­tio­nel­len Indus­trien mit den Risi­ken allein gelas­sen? Müssen sie ihre Fort­bil­dung selbst zahlen? Werden erst ihre Kinder eine neue Chance haben und andere Berufs­lauf­bah­nen einschla­gen, wie es in der Vergan­gen­heit meist war? Wer wird zahlen für dieje­ni­gen, deren Länder zuerst über­flu­tet werden? Oder wird es eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Anstren­gung geben, um einen gerech­ten Über­gang für alle zu schaf­fen, vor allem aber für dieje­ni­gen, die den Reich­tum der Gesell­schaf­ten erar­bei­ten, sichern und mit ihrer Sorge­ar­beit ermög­li­chen? Das sind die Fragen der kommen­den Jahre. Es sind auch unsere Fragen.

In seinem Buch über die Geschichte und letzt­lich den Unter­gang der kommu­nis­ti­schen Partei Itali­ens beschreibt Lucio Magri mindes­tens vier Gefah­ren, an denen eine linke Partei schei­tern kann: An Oppor­tu­nis­mus und Anpas­sung, also mangeln­dem Mut zum Wider­stand. An Sektie­rer­tum und der Besser­wis­se­rei, dass die rich­ti­gen Posi­tio­nen zu vertre­ten wich­ti­ger ist als Bünd­nisse mit den tatsäch­lich handeln­den Kräf­ten einzu­ge­hen und sie voran­zu­brin­gen. Schließ­lich: Wenn sie nicht bereit ist, sich gesell­schaft­li­chen Umbrü­chen zu stel­len. Und an mangeln­der inne­rer Soli­da­ri­tät. Ich glaube: DIE LINKE ist die einzige Partei, die eine ange­mes­sene Antwort auf die riesi­gen Aufga­ben der Klima­krise und die sozia­len Verwer­fun­gen hat. Jetzt geht es darum zu zeigen, dass wir genü­gend innere Soli­da­ri­tät haben, um über die Details zu disku­tie­ren, zu strei­ten und zu einem gemein­sa­men, muti­gen, wider­stän­di­gen, gesell­schaft­li­chen Projekt zu kommen, für das wir zusam­men mit allen kämp­fen, die wissen, dass es so nicht weiter gehen kann und die dafür nicht dieje­ni­gen zahlen lassen wollen, auf deren Kosten es ohne­hin immer geht.

Diese Stra­te­gie­kon­fe­renz ist ein Teil dieses Prozes­ses. Hunderte von Einsen­dun­gen aus der Mitte der Partei zeigen: DIE LINKE ist eine enga­gierte und leben­dige Partei, ihre Mitglie­der stel­len sich den Fragen der Zeit und zwar kamp­fes­lus­tig nach außen, aber mit dem Wunsch nach einer soli­da­ri­schen, akti­ven Partei, in der der Spaß am Wider­stand und demo­kra­ti­schen Formen Hand in Hand gehen. Drei Linien lassen sich meines Erach­tens in den vielen Einsen­dun­gen erken­nen: Erstens, wie brin­gen wir einen sozia­len und ökolo­gi­schen System­wech­sel zu einem LINKEN Projekt zusam­men? Zwei­tens, wie werden wir wirk­mäch­tig und wie stel­len wir “die Macht­frage”? Drit­tens, was macht eine verbin­dende, einla­dende, aktive und demo­kra­ti­sche Partei aus, die stark genug für die anste­hen­den Umbrü­che ist?

Im Folgen­den stelle ich meinen Vorschlag vor:

  1. Der neoli­be­rale Kapi­ta­lis­mus stößt an Gren­zen. In den nächs­ten Jahren geht es darum, die Demo­kra­tie gegen einen auto­ri­tä­ren Kapi­ta­lis­mus zu vertei­di­gen und ihre soziale Grund­lage zu erneu­ern. Nur mit einem sozia­len und ökolo­gi­schen System­wech­sel können wir ein besse­res Leben für alle schaffen.

Die Klima­krise ist unge­löst, neue Vertei­lungs­kämpfe stehen bevor, wenn die Wirt­schaft umstruk­tu­riert wird. Ungleich­heit und Konzen­tra­tion von wirt­schaft­li­cher Macht und Eigen­tum nehmen zu. Die Klima­krise und die Digi­ta­li­sie­rung werden soziale Erschüt­te­run­gen und neue Wirt­schafts­kri­sen brin­gen. Es gibt aus den Kapi­tal­frak­tio­nen und ihren poli­tisch Verbün­de­ten heraus Bestre­bun­gen nach einem auto­ri­tä­ren Kapi­ta­lis­mus, wie wir ihn unter Trump, Erdo­gan, Orban und ande­ren schon erleben.

Die Gefahr von rechts ist dabei nicht auf die AfD begrenzt. Wir wuss­ten schon, dass Teile der CDU und der FDP nach rechts offen sind. Aber die Wahl eines Minis­ter­prä­si­den­ten mit Stim­men von AfD, CDU und FDP, die Forde­run­gen nach einer “Exper­ten­re­gie­rung”, die sich de facto auch auf die Stim­men der AfD stützt, markie­ren einen Bruch. Während DIE LINKE auf die kollek­tive Weis­heit der Vielen setzt, und darauf, dass die Menschen die Expert*innen ihres Lebens sind, ist die “Exper­ten­re­gie­rung” eine alte Idee der Klas­si­ker des Neoli­be­ra­lis­mus. Sie verbin­det anti­de­mo­kra­ti­sche, faschis­ti­sche Elemente mit den Inter­es­sen des Kapi­tals. Teile von Union und FDP paktie­ren lieber mit Faschis­ten als den Wunsch einer Mehr­heit der Thürin­ger Bevöl­ke­rung nach einem linken Minis­ter­prä­si­den­ten zu respek­tie­ren. Die Erfah­rung der Weima­rer Repu­blik lehrt: Die Demo­kra­tie stirbt, wenn ihre soziale Grund­lage ausge­höhlt wird. Abstiegs­angst und Angst vor einer Zukunft, der Raub der Würde im Alltag und ein entfes­sel­ter Konkur­renz­kampf im Alltag, um Arbeit, Wohnen und Bildung, haben Ellbo­gen-Menta­li­tä­ten und Ausgren­zung beför­dert. Rassis­mus und rechte Gewalt gegen Minder­hei­ten sind wieder salon­fä­hig gewor­den. Unteil­bare Soli­da­ri­tät, der Einsatz für soziale Gerech­tig­keit und gegen jede Form der Ausbeu­tung und Diskri­mi­nie­rung sind daher gefor­dert. Wer Klima­schutz und die Inter­es­sen der Menschen auf soziale Absi­che­rung und ein Einkom­men gegen­ein­an­der stellt, gießt Wasser auf die Mühlen der Rech­ten. ­ Der Aus- und Aufbau einer funk­tio­nie­ren­den öffent­li­chen Daseins­vor­sorge, eines demo­kra­ti­schen Sozi­al­staats der Zukunft, der auf Umver­tei­lung und Gerech­tig­keit basiert und nicht auf Entwür­di­gung müssen im Mittel­punkt eines LINKEN Projekts stehen. Auch als Boll­werk gegen rechts.

Die 2020er Jahre werden bei einem gerin­gen Wirt­schafts­wachs­tum oder neuen Wirt­schafts­kri­sen von schär­fe­ren Vertei­lungs­kämp­fen um die Zukunft des Sozi­al­staa­tes geprägt sein. Der neue Hoff­nungs­trä­ger der Union, Fried­rich Merz, steht dafür, dass die fossi­len Kapi­tal­frak­tio­nen noch schnell Profite machen können. Wenn er von der Vertei­di­gung “frei­heit­li­cher Lebens­weise” spricht, meint er vor allem die Frei­heit für Konzerne wie Black­rock: unre­gu­lierte Finanz­märkte, Umwelt­zer­stö­rung als Geschäfts­mo­dell, Priva­ti­sie­rung der Rente und Abbau des Sozialstaates.

Die Moder­ni­sie­rung des Finanz­markt­ka­pi­ta­lis­mus kann die gesell­schaft­li­chen Probleme und Krisen nicht lösen, weder das Klima retten, noch das Leben der Mehr­heit der Menschen verbes­sern. In die Lücke, die eine ausge­zehrte und zerris­sene Union und eine erodie­rende SPD lassen, stoßen die Grünen. Dafür haben sie sich weiter in die Mitte, in Rich­tung Kapi­tal und Anschluss­fä­hig­keit an die Konser­va­ti­ven bewegt. Von ihnen ist keine gerechte Vertei­lung des Reich­tums zu erwar­ten. Sie suchen nicht den Konflikt mit den großen Konzer­nen, die zu den Haupt­ver­ur­sa­chern des Klima­wan­dels gehö­ren. Und sie werden die Inter­es­sen der Beschäf­tig­ten nicht nur in den Regio­nen und Sekto­ren im wirt­schaft­li­chen Umbruch über die Klinge sprin­gen lassen. Ohne starke Gewerk­schaf­ten, ohne einen Konflikt nicht nur mit der fossi­len Indus­trie, sondern mit der Kapi­tal­seite insge­samt, ohne Demo­kra­ti­sie­rung der Wirt­schaft und einer Umver­tei­lung von den Profi­ten zu den Löhnen, wird sich keine sozial und ökolo­gisch gerechte Zukunft errei­chen lassen.

  1. DIE LINKE hat ein gesell­schaft­li­ches Projekt, das beides zusam­men­bringt. Der soziale und ökolo­gi­sche System­wech­sel oder — wie er von Corbyn bis Sanders genannt wird — ein linker “Green New Deal” ist der Vorschlag für eine realis­ti­sche wie an die Wurzel der Probleme gehende Alter­na­tive.Er ist ein inter­na­tio­na­les Hoffnungsprojekt.

Eine Mehr­heit der Menschen in Deutsch­land wünscht sich eine Poli­tik, die soziale Gerech­tig­keit und Klima­schutz verbin­det. Sie fragen sich: wie können wir gut leben und das Klima retten? DIE LINKE Antwort ist: mit einem grund­le­gen­den Umbau von Wirt­schaft und Gesell­schaft. Kein Schum­meln, keine Abkür­zun­gen, kein Verspre­chen, dass wir’s rich­ten, ohne dass sich was ändert. Aber mit mehr demo­kra­ti­scher Steue­rung, mit mehr kollek­ti­ver Selbst­be­stim­mung. Dafür müssen wir ein gesell­schafts­po­li­ti­sches Projekt in den Mittel­punkt unse­rer Poli­tik stellen.

Der Einsatz für soziale Gerech­tig­keit, Frie­den und eine demo­kra­ti­sche Wirt­schaft und Gesell­schaft verbin­det uns als Linke. Dabei dürfen wir uns nicht in einer Viel­zahl von wich­ti­gen Themen und Einzel­for­de­run­gen verzet­teln, die neben­ein­an­der stehen blei­ben. Wir gehen von dem aus, was vernünf­tig und mensch­lich ist:Kein Mensch darf dazu gezwun­gen, sich zwischen einem guten Leben im Hier und Jetzt und der Zukunft unse­res Plane­ten entschei­den zu müssen. Keine Arbei­te­rin und kein Arbei­ter darf gezwun­gen werden, sich zwischen einem guten Arbeits­platz und der Zukunft ihrer Kinder entschei­den zu müssen. Der Kern­ge­danke eines linken Green New Deal ist einfach erklärt: das Klima retten, indem wir in sinn­volle Arbeit und soziale Sicher­heit für alle inves­tie­ren, und so den sozi­al­öko­lo­gi­schen Umbau der Wirt­schaft voranbringen.

In den USA mobi­li­siert Bernie Sanders und die mit ihm verbun­de­nen Bewe­gung Hundert­tau­sende für einen “Green New Deal”. In Groß­bri­tan­nien hat die Labour Party mit ihrer Version eines Green New Deal knapp ein Drit­tel der Wähler*innen mobi­li­siert. Auch in Frank­reich, Irland, Portu­gal, Spanien und Skan­di­na­vien stellt die Linke offen­siv die Frage eines sozial-ökolo­gi­schen System­wan­dels. Wenn es uns gelingt, uns inter­na­tio­nal auf gemein­same Alter­na­ti­ven zu verstän­di­gen und wirk­li­che Bewe­gung zu entfal­ten, haben wir die histo­ri­sche Chance, nach Jahr­zehn­ten der Defen­sive der Linken, über Gren­zen hinweg die Perspek­tive eines System­wan­dels wieder “popu­lär” zu machen. Ein neues gesell­schafts­po­li­ti­sches Projekt braucht dabei auch klare Begriffe und eine ausstrah­lende Erzäh­lung. Entschei­dend sind aber nicht die Über­schrif­ten, die wir wählen, sondern der Vorschlag für ein Bünd­nis einer abso­lu­ten Mehr­heit der Menschen.

Ein linker Green New Deal geht davon aus, dass Beschäf­tige in der Indus­trie, im priva­ten Dienst­leis­tungs­sek­tor und in den wach­sen­den sozia­len Dienst­leis­tun­gen nur gemein­sam sinn­volle und sichere Arbeit und gute Löhne durch­set­zen können. Und dass sie dabei zugleich zu Vorrei­tern für die Rettung des Klimas werden können: durch den Umbau zu einer klima­neu­tra­len und soli­da­ri­schen Wirtschaft(sordnung). Das wäre verbin­dende Kassen­po­li­tik ganz praktisch.

  1. Ein sozia­ler und ökolo­gi­scher System­wech­sel schafft ein neues Wohl­stands­mo­dell mit sozia­ler Sicher­heit für alle, mehr Zeit, einer klima­neu­tra­len Wirt­schaft und einer Infra­struk­tur für ein gutes Leben.

Sozia­ler und ökolo­gi­scher System­wech­sel heißt, für ein neues Wohl­stands­mo­dell zu kämp­fen, das die Inter­es­sen der Menschen in den Mittel­punkt stellt, statt die Profite von Wenigen:

  • Sinn­volle und sichere Arbeit, die zum Leben passt. Mit Löhnen, die für ein gutes Leben reichen. Und verkürz­ten Arbeits­zei­ten. Weni­ger Stress und mehr Zeit fürs Zusam­men­sein mit Fami­lie und Freun­den, für sozia­les Enga­ge­ment und Krea­ti­vi­tät — für alle. Der Staat muss die Rahmen­be­din­gun­gen durch die Stär­kung flächen­de­cken­der Tarif­ver­träge, einen höhe­ren Mindest­lohn und die schritt­weise Absen­kung der wöchent­li­chen Höchst­ar­beits­zeit schaf­fen. Durch Arbeits­zeit­ver­kür­zung mit Lohn­aus­gleich kann Beschäf­ti­gung in der Indus­trie in den nächs­ten Jahr­zehn­ten auch ange­sichts der Digi­ta­li­sie­rung und während des Umbaus der Produk­tion gesi­chert werden. Die ekla­tante Ungleich­heit bei Löhnen und Arbeits­zei­ten, die sich in den letz­ten Jahren entwi­ckelt hat, wollen wir überwinden.
  • Ein star­ker Sozi­al­staat sichert durch soziale Garan­tien den Lebens­stan­dard, bekämpft Armut und sorgt für gerechte Über­gänge in der Trans­for­ma­tion. Gerechte Über­gänge zu einer klima­neu­tra­len Wirt­schaft und Arbeits­welt heißt auch: Ein umfas­sen­des Recht auf kosten­freie Bildung und Weiter­bil­dung und eine Versi­che­rung gegen Erwerbs­lo­sig­keit, die den Lebens­stan­dard auch in Umbruch­pha­sen sichert. Die Hoch­schu­len werden für Beschäf­tigte, die sich weiter­qua­li­fi­zie­ren wollen, geöff­net. Ein Weiter­qua­li­fi­zie­rungs­geld sichert den Lebens­stan­dard von Beschäf­tig­ten. Arbeit in sozia­len Dienst­leis­tun­gen und ande­ren gesell­schaft­lich sinn­vol­len Berei­chen wie ÖPNV, Umwelt­schutz wird massiv aufge­wer­tet und besser bezahlt.
  • Mehr Lebens­qua­li­tätdurch eine hoch­wer­tige und klima­neu­trale soziale Infra­struk­tur. Ein linker Green New Deal schafft demo­kra­ti­sches Eigen­tum an der Infra­struk­tur und eine Re-Kommu­na­li­sie­rung priva­ti­sier­ter Berei­che wie Wohnen, Kran­ken­häu­ser und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, Nahver­kehr und Ener­gie­ver­sor­gung. Es geht nicht nur um öffent­li­che und funk­tio­nie­rende soziale Infra­struk­tur, sondern um eine höhere Lebens­qua­li­tät für alle: Zugang zu Pflege, Gesund­heits­ver­sor­gung, Bildung und Weiter­bil­dung, Mobi­li­tät und Ener­gie­ver­sor­gung. Eine Mobi­li­täts­wende in den Städ­ten und auf dem Land, mit ausge­bau­tem und perspek­ti­visch kosten­freiem Nahver­kehr. Durch massive Inves­ti­tio­nen in die Erneue­rung der Infra­struk­tur und in die Ener­gie­wende können wir den Umbau zu klima­ge­rech­ten Kommu­nen bis 2030 schaffen.
  • Klima­neu­trale Indus­trie bis 2035. Wir wollen die Indus­trie­pro­duk­tion co2-neutral und ener­gie-effi­zi­ent gestal­ten und die Indus­trie­struk­tur in Deutsch­land unab­hän­gi­ger von fossi­len Expor­ten machen. Indus­trie­be­rei­che, die bisher Menschen und Klima scha­den, müssen umge­baut werden, z.B. die Rüstungs­in­dus­trie, umwelt­schäd­li­che Plas­tik- und Chemie­pro­duk­tion. Zugleich würden neue, gut bezahlte und klima-neutrale Arbeits­plätze geschaf­fen. Ein linker Green New Deal setzt daher auf mehr Demo­kra­tie in der Wirt­schaft und demo­kra­ti­sche Eigen­tums­for­men. Gemein­sam mit Beschäf­tig­ten und Gewerk­schaf­ten, unab­hän­gi­gen Wissenschaftler*innen und regio­na­len Wirt­schafts- und Sozi­al­rä­ten werden verbind­li­che Bran­chen­ziele erar­bei­tet. Mit einem Trans­for­ma­ti­ons- und Konver­si­ons­fonds wird sozial-ökolo­gi­sche Inno­va­tion in Indus­trie-Unter­neh­men geför­dert. Die Inves­ti­ti­ons­mit­tel werden im Gegen­zug für Beschäf­ti­gungs­ga­ran­tien und Beleg­schafts­ei­gen­tums­an­teile vergeben.
  • Das Fest­hal­ten an Schwar­zer Null und Schul­den­bremse ist Wahn­sinn, der auf Kosten unse­rer Lebens­qua­li­tät geht und die Zukunft der kommen­den Gene­ra­tio­nen verspielt! Wenn wir die Super­rei­chen und die Konzerne ange­mes­sen besteu­ern, ist eine Klima- und Gerech­tig­keits­wende finanzierbar.

Wir werden anders, aber glück­li­cher zusam­men­le­ben. Weil die Arbeit Aller aner­kannt ist und niemand sich auf Kosten der Ande­ren berei­chert. Weil die Bezie­hun­gen unter­ein­an­der endlich auf Augen­höhe funk­tio­nie­ren können. Dabei muss uns klar sein, dass ein solcher Ansatz nur möglich ist, wenn welt­weit abge­rüs­tet und die gefähr­li­che Spirale von Aufrüs­tung und Krieg been­det wird. Ein welt­wei­ter ökolo­gi­scher System­wech­sel, der allen Menschen das Recht auf ein Leben in Frie­den und sozia­ler Sicher­heit zuge­steht, ist das Gegen­teil von der heuti­gen welt­wei­ten impe­ria­len Welt­ord­nung, deren größte Akteure keine Scheu haben ihre Vormacht­stel­lung mit mili­tä­ri­scher Gewalt zu verteidigen.

  1. Für Einstiege in einen sozia­len und ökolo­gi­schen System­wech­sel brau­chen wir gesell­schaft­li­che Mehr­hei­ten und außer­par­la­men­ta­ri­schen Druck. DIE LINKE kann als verbin­dende und orga­ni­sie­rende Mitglie­der­par­tei die trei­bende Kraft für ein neues gesell­schaft­li­ches Bünd­nis sein.

Keine soziale Bewe­gung in Deutsch­land ist für sich stark genug, um einen gesell­schaft­li­chen Kurs­wech­sel zu erzwin­gen. Klima­be­we­gung, Gewerk­schaf­ten, Sozi­al­ver­bände, Mieten­pro­teste, die anti­ras­sis­ti­schen Bewe­gun­gen gegen rechts und die Frau­en­be­we­gun­gen könn­ten gemein­sam das Land verän­dern. Ein solches Bünd­nis entsteht nicht von allein, es muss geschmie­det werden. DIE LINKE ist die einzige Partei, die all diese Bewe­gun­gen (und noch mehr) in sich trägt und zusam­men brin­gen könnte. Wir wollen gesell­schaft­li­che Mehr­hei­ten für einen wirk­li­chen Poli­tik- statt nur Regie­rungs­wech­sel schaf­fen, für Einstiege in den Ausstieg aus dem Kapitalismus.

Eine solche Mammut­auf­gabe müssen wir gemein­sam in konkrete Schritte über­set­zen. Wir müssen an exem­pla­ri­schen Konflik­ten­an­set­zen: wir können den Kampf um bezahl­ba­res Wohnen und den Ausbau des ÖPNV mit der Perspek­tive klima­neu­tra­ler Kommu­nen verbin­den. In Streiks um höhere Löhne oder um mehr Perso­nal in der Pflege vermit­teln wir unse­ren Plan, um sinn­volle Arbeit und Löhne, die für ein gutes Leben reichen, für alle zu schaf­fen. Im März will ich mit einem Mani­fest für eine verbin­dende und orga­ni­sie­rende Mitglie­der­par­tei der Zukunft die Diskus­sion weiter beför­dern und Vorschläge machen, wie wir die orga­ni­sie­rende Arbeit der LINKEN stär­ken können. DIE LINKE hat das Zeug zu einer Partei mit über 100.000 Mitglie­dern und zur trei­ben­den Kraft für einen sozia­len und ökolo­gi­schen System­wech­sel zu werden.

Die soziale Revo­lu­tion (…) kann ihre Poesie nicht aus der Vergan­gen­heit schöp­fen, sondern nur aus der Zukunft (Karl Marx). Lasst uns ein gesell­schaft­li­ches Zukunfts­pro­jekt auf die Füße stel­len, für das es sich zu kämp­fen lohnt.