Die Flensburger LINKE fordert ein sofortiges Moratorium für das Hafen-Ost-Projekt und eine grundsätzliche Neuausrichtung der Planungen. Das aktuelle Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig bestätigt, was seit Jahren offensichtlich ist: Die bisherigen Planungen für das Quartier Hafen-Ost sind gescheitert. Unklare finanzielle Berechnungen, mangelnde Gutachten und die fehlende rechtliche Grundlage für den Hafenumzug haben zu einem Desaster geführt. Jetzt ist es an der Zeit, das Projekt grundlegend zu überdenken und einen Neustart zu wagen.
Die Flensburger LINKE fordert die Stadt auf, das Hafen-Ost-Gebiet in kommunale Hand zu nehmen und die Entwicklung des neuen Stadtteils nach sozialen und gesellschaftlichen Bedürfnissen zu bauen, statt den Profitinteressen privater Investoren zu folgen. Das Projekt Hafen-Ost darf nicht zu einem zweiten Sonwik 2.0 verkommen, das nur wenigen zugutekommt und die typische Hafenatmosphäre zerstört. Flensburg braucht keine elitäre Hafen-City, sondern einen Stadtteil, der allen Bürgerinnen und Bürgern offensteht.
»Wir fordern die Stadt Flensburg auf, gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen das Hafen-Ost-Gebiet nach suffizienten Kriterien selbst zu entwickeln. Suffizienz bedeutet, auf das zu setzen, was wir haben – die vorhandene Bausubstanz zu erhalten, Energie und Ressourcen zu sparen und bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen. Dies wäre der Startschuss für einen nachhaltigen, kommunalen Wohnungsbau, der den Flensburgerinnen und Flensburgern dient und die Klimaziele der Stadt unterstützt.« Ergänzt der Sprecher für Stadtentwicklung Jörg Pepmeyer
Der Wirtschaftshafen ist ein zentraler Bestandteil der Flensburger Identität und darf nicht verlagert werden. Die LINKE setzt sich dafür ein, den Hafen an seinem aktuellen Standort zu erhalten und ihn für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Zusammen mit Wohnraum, Gewerbe, Kunst, Kultur und Wissenschaft könnte ein lebendiges, durchmischtes Quartier entstehen – ein echtes „Flensburger Modell“, das auf Förderung und Beteiligung der Bürgerschaft setzt.
»Das aktuelle Urteil sollte nicht als Rückschlag gesehen werden, sondern als Chance. Eine Chance für die Stadt Flensburg, den Mut zu haben, das Hafen-Ost-Projekt neu zu denken und auf eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung zu setzen. Die Flensburger LINKE wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass das Hafen-Ost-Gebiet nicht für private Interessen geopfert wird, sondern dass es zu einem lebenswerten, sozialen Stadtteil für alle Flensburgerinnen und Flensburger wird.« Schließt Luca Grimminger ab.