Flens­bur­ger LINKE fordert städ­te­bau­li­che Neuaus­rich­tung für Hafen-Ost und lehnt Umzug von Jacob Cement ab

Nach­dem vor weni­gen Tagen bekannt wurde, dass die im Rahmen­plan Hafen-Ost fest­ge­leg­ten Planungs­ziele aufgrund fehlen­der Finanz­mit­tel nicht mehr umge­setzt werden können, fordert der Flens­bur­ger LINKE Kreis­ver­band einen Stopp der gegen­wär­ti­gen Planung und eine Neuaus­rich­tung für die zukünf­tige städ­te­bau­li­che Entwick­lung am Hafen-Ostufer.

Die Flens­bur­ger LINKE lehnt dabei eine Verla­ge­rung des Wirt­schafts­ha­fens an das Stadt­werke-Ufer kate­go­risch ab und befür­wor­tet eine erneute Über­pla­nung für das Ostufer mit einem ausge­wo­ge­nen Neben­ein­ader von Wohnen, Frei­zeit, Gewerbe und Wirt­schafts­ha­fen. Das bedeu­tet auch den Erhalt der dort ansäs­si­gen Betriebe sowie den Verbleib der Segel­ver­eine mitsamt ihren Winter­la­gern im Indus­trie­ha­fen. Eine Belas­tung der Neustadt und der Nord­stadt durch zusätz­li­chen Schwer­last­ver­kehr wäre damit ebenso ausgeschlossen.

Die Flens­bur­ger LINKE sieht deshalb auch keine Notwe­nig­keit für einen Umzug von Jacob Cement in ein geplan­tes Gewer­be­ge­biet nahe Wees, für das ökolo­gisch wich­tige Land­schafts­flä­chen über­baut und versie­gelt werden sollen.

Die Flens­bur­ger LINKE fordert dem Klima­wan­del ausdrück­lich Rech­nung zu tragen! In der Flens­bur­ger Stadt­pla­nung und bei den Befür­wor­tern des Hafen-Ost Projek­tes scheint der Klima­wan­del mit den zu erwar­ten­den Konse­quen­zen noch nicht ange­kom­men zu sein. Ein schlüs­si­ges Konzept für den Küsten- und Hoch­was­ser­schutz, um damit dem Anstieg des Meeres­spie­gels ausrei­chend zu begeg­nen, gibt es nicht.

Die Flens­bur­ger LINKE hält es ande­rer­seits für enorm wich­tig die Planun­gen für den Bau der neuen Haupt­feu­er­wa­che zügi­ger voran­zu­trei­ben und die maro­den städ­ti­schen Schul­ge­bäude zu erneu­ern und zu sanie­ren. Sie hält es nicht für sinn­voll Unsum­men öffent­li­cher Gelder in ein Sanie­rungs­pro­jekt am Ostufer zu stecken, von dem letzt­lich nur eine kleine, gutbe­tuchte Bevöl­ke­rungs­schicht profi­tie­ren würde. Denn ein sozial geför­der­ter Wohnungs­bau, so wie ursprüng­lich geplant, wird aufgrund extrem hoher Baukos­ten im Gebiet Hafen Ost kaum zu reali­sie­ren sein.

Bei der Entschei­dung, welche städ­te­bau­li­chen Planungs- und Sanie­rungs­vor­ha­ben zukünf­tig in Flens­burg vorran­gig umge­setzt werden sollen, steht für die Flens­burg LINKE daher unter ande­rem die Neustadt im Fokus der Bemü­hun­gen mehr sozia­len und menschen­wür­di­gen Wohn­raum neu zu schaf­fen und das Quar­tier lebens­wer­ter zu gestal­ten. Dort gibt es genü­gend und besser geeig­nete Flächen als am Hafen-Ostufer und bereits umset­zungs­fä­hige Pläne für den Bau mehre­rer hundert Wohnun­gen.
Die Flens­bur­ger LINKE ist ebenso der Auffas­sung, dass die Grün­dung einer kommu­na­len Wohnungs­bau­ge­sell­schaft, die das feder­füh­rend in die Hand nimmt, nicht nur sinn­voll, sondern auch notwen­dig ist. Diese neue Wohnungs­bau­ge­sell­schaft könnte dazu in hohem Maße von öffent­li­chen Förder­gel­dern profi­tie­ren.
Abschlie­ßend befür­wor­tet die Flens­bur­ger LINKE ausdrück­lich eine Sanie­rung des Hafen-Ost-Gebie­tes, eine Entwick­lung der Flächen in Erbbau­recht und nach den Suffi­zi­enz­kri­te­rien, die in der Flens­burg Stra­te­gie 2030 vor kurzem mit Beschluss der Rats­ver­samm­lung fest­ge­legt wurden.