Minder­hei­ten

Schles­wig-Holstein ist durch seine Geschichte zu einer Region viel­fäl­ti­ger kultu­rel­ler Iden­ti­tä­ten gewor­den. Heute gehö­ren däni­sche, frie­si­sche, türki­sche, kurdi­sche, Sinti und Roma, osteu­ro­päi­sche und außer­eu­ro­päi­sche Kultu­ren zum Alltag in unse­rem Bundes­land. Das Zusam­men­le­ben der Menschen in unse­rer Region darf nicht durch frem­den­feind­li­che und natio­na­lis­ti­sche Strö­mun­gen in Gefahr gebracht werden. Die gemein­same, fried­li­che Lebens­weise dies­seits und jenseits der Grenze ist einzig­ar­tig und hat Vorbildcharakter.

Neben der deut­schen Mehr­heits­be­völ­ke­rung ist die däni­sche Bevöl­ke­rungs­gruppe histo­risch gewach­sen und ein fester Bestand­teil der Stadt­ge­sell­schaft. Ein rein deutsch-kultu­rel­les Flens­burg hat es nie gege­ben. Für die däni­sche Bevöl­ke­rungs­gruppe reprä­sen­tie­ren und gewähr­leis­ten insbe­son­dere der SSF (Syds­les­vigsk Forening), SdU (Syds­les­vigs danske Ungdoms­fo­rening e.V.) sowie das däni­sche Bildungs­we­sen (Dansk Skole­fo­rening for Syds­les­vig e.V.) die wich­tigs­ten kultu­rel­len Belange. Durch die Bonn-Kopen­ha­gen-Erklä­rung (1955) wurden Rechte der deut­schen bzw. däni­schen Minder­heit beider­seits der dänisch-deut­schen Grenze zur Grund­lage für das Verhält­nis beider Bevöl­ke­rungs­grup­pen. Es hat sich weitest­ge­hend posi­tiv und span­nungs­frei entwi­ckelt und ist Teil der kommu­na­len, regio­na­len und schles­wig-holstei­ni­schen Iden­ti­tät. Dies ist auch dem verstärk­ten Fokus der Landes­po­li­tik auf die Belange der beiden Bevöl­ke­rungs­grup­pen zuzuschreiben.

Die Flens­bur­ger LINKE will eine Gesell­schaft mit Rahmen­be­din­gun­gen, in denen jeder Mensch seine Fähig­kei­ten und seine Persön­lich­keit entfal­ten kann, in der niemand außer­halb der Gesell­schaft steht und jede Person sich einbrin­gen kann. Das ist für das Zusam­men­le­ben verschie­de­ner Kultu­ren notwen­dig und darf nicht poli­ti­schem Kalkül geop­fert werden. Globale Menschen­rechte und die Rechte des Grund­ge­set­zes gelten für alle Menschen und sind unteil­bar – unab­hän­gig von ihrer kultu­rel­len Iden­ti­tät. Sie sind der unent­behr­li­che Maßstab des Zusam­men­le­bens aller Menschen in Schles­wig-Holstein und anderswo.

Die Flens­bur­ger LINKE setzt sich ein:

  • Eine den Bedürf­nis­sen der verschie­de­nen Kultu­ren ange­mes­sene finan­zi­elle öffent­li­che und garan­tierte Förde­rung von sozia­len, kultu­rel­len sowie Bildungs- und Sprach­er­werbs­an­ge­bo­ten, die sowohl den kultu­rel­len Minder­hei­ten als auch der deut­schen Mehr­heits­be­völ­ke­rung gerecht wird.
  • Eine „Inte­gra­tion der Mehr­heit“ in die Viel­falt von Kultu­ren im Bildungs­be­reich von Kinder­gär­ten, Schu­len und Hoch­schu­len sowie im Arbeitsleben.
  • Kultu­relle Zentren, in denen Bildungs‑, Kultur- und Bera­tungs­an­ge­bote, aber auch Konflikt­lö­sun­gen auf profes­sio­nel­ler Basis durch­ge­führt werden können und die die Viel­falt der unter­schied­li­chen Kultu­ren wider­spie­geln. Eine ange­mes­sene perso­nelle und finan­zi­elle Ausstat­tung muss aus Landes­mit­teln garan­tiert sein.
  • Die Aufwer­tung der regio­na­len Spra­chen im öffent­li­chen Raum.