Kritik an der Reform der Intensivpflege

Jens Spahn’s Gesund­heits­mi­nis­te­rium kündigt an, dass die Zahl der künst­lich beatme­ten Menschen aus Kosten­grün­den redu­ziert werden soll. Die Inten­siv­pflege ist ein hoher Kosten­fak­tor, es benö­tigt geschul­tes Perso­nal, es gibt einen ande­ren Pati­en­ten­schlüs­sel als auf einer “Norma­len” Station. Sprich: weni­ger Pati­en­ten pro zustän­di­ger Pfle­ge­kraft. Viele dieser Beatmungs- und Inten­siv­pfle­ge­pa­ti­en­ten werden ambu­lant, also zu Hause versorgt. Das bedeu­tet der Pati­ent kann in seinem Umfeld blei­ben und mit seiner Fami­lie zusam­men­le­ben und muss nicht in eine Einrich­tung.
Beatmete Kinder werden vom Pfle­ge­per­so­nal zu jeder Zeit beglei­tet. Jens Spahn’s Gesetz­ent­wurf sieht vor, dass die Heim­be­atmung zu mini­mie­ren ist und diese Pati­en­ten in spezi­el­len Pfle­ge­ein­rich­tun­gen zu sammeln sind. Dies ist ein massi­ver Eingriff in die Pati­en­ten­würde! Herr Spahn argu­men­tiert, dass die meis­ten Beatmungs­pa­ti­en­ten sowieso nicht über ihren Aufent­halts­ort entschei­den können, wei sie z.B. im Wach­koma lägen. In wie weit ein Wach­koma die Wahr­neh­mung des Pati­en­ten einschränkt ist aber unter­schied­lich zu bemes­sen. Es gibt hier aber nicht nur die Frage, wie der Betrof­fene empfin­det, sondern auch wie die Ange­hö­ri­gen damit umge­hen können – und wollen. Diese Menschen sind keine Fall­zah­len! Diese Menschen – und ihr Umfeld – sollte immer einzeln betrach­tet werden.
Daher spricht sich die LINKE-Flens­burg gegen diesen Geset­zes­ent­wurf aus. Die Menschen­würde ist – auch bei kosten­in­ten­si­ven Pati­en­ten – zu wahren!
Pflege sollte kein gewinn­ori­en­tier­tes System sein, dass die Kosten auf ach und Krach mini­mie­ren muss. Es geht hier um Menschen und deren Ange­hö­ri­gen Herr Spahn!

Dörte Chris­ti­an­sen (Pfle­ge­fach­kraft mit Jahre­lan­ger Inten­siv­pflege Erfahrung). 

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