Die Flens­bur­ger LINKEN bei der EU-Wahl

Bei stark gestie­ge­ner Wahl­be­tei­li­gung konnte DIE LINKE nirgendwo in Schles­wig-Holstein mithal­ten und verlor flächen­de­ckend – meis­tens ein Vier­tel oder sogar ein Drit­tel ihrer Ergebnisprozente

Das war kein guter Wahl­tag für DIE LINKE – weder bundes- noch landes­weit, und auch bei uns in Flens­burg. Hier muss­ten wir drei Vier­tel unse­res über­pro­por­tio­nal hohen Prozent­zu­wach­ses von 2014 wieder abge­ben: von 7,6 auf 6,0 Prozent, auch wenn wir den abso­lu­ten Wahl­stim­men­an­teil um 20 Prozent stei­gern konn­ten; noch nie hatten wir so viele Wahl­stim­men bei einer EU-Wahl (von 1.911 auf 2.349 ange­stie­gen). Die Flens­bur­ger LINKEN lagen damit immer noch über dem Ergeb­nis 2009 (das schaff­ten ansons­ten nur Kiel und 4 Land­kreise). Zusam­men mit Kiel (eben­falls 6,0) nimmt Flens­burg aber immer noch den LINKEN Spit­zen­platz auf Landes­ebene ein.

In Flens­burg verlo­ren CDU, SPD und DIE LINKE prozen­tual stär­ker als in ande­ren Wahl­krei­sen, denn hier konn­ten Die Grünen ihr Wahl­er­geb­nis mehr als verdop­peln, da hier der grüne EU-Kandi­dat Rasmus Andre­sen antrat und für beson­ders viele grüne Stim­men sorgte. Darüber hinaus gingen wohl aber auch viele mögli­che LINKE Stim­men an „Die Partei“, die in Flens­burg mit 4,2 Prozent ihr Ergeb­nis vervier­fa­chen konnte.

Die schles­wig-holstei­ni­sche LINKE verlor insge­samt 0,8 und damit ein Vier­tel ihrer Prozent­punkte. Sie kam auf nur noch 3,7 Prozent – und liegt nun sogar hinter dem Ergeb­nis von 2009 (3,9). Der Einzug der schles­wig-holstei­ni­schen Kandi­da­tin Mari­anne Kolter ins neue EU-Parla­ment rückte damit in weite Ferne.

Beson­ders ernüch­ternd ist das bundes­weite Ergeb­nis der LINKEN: Von 7,4 Prozent verlor die Partei fast ein Drit­tel ihrer Wahl­pro­zente und fiel damit bei 5,5 Prozent sogar noch hinter das PDS-Ergeb­nis von 1999 zurück; sie zieht nun mit nur noch 5 Abge­ord­ne­ten ins EU-Parla­ment ein und verlor damit zwei Sitze.

„Es ist für uns in Flens­burg dies­mal ein schwa­cher Trost, dass unser Wahl­er­geb­nis noch deut­li­cher über dem Bundes­er­geb­nis liegt als 2014“, erklärte der Kreis­vor­sit­zende Herman U. Soldan, „denn wir haben wie viele Wahl­kreise im Bundes­land etwa ein Vier­tel unse­rer Prozent­punkte einge­büßt. Der Nega­tiv­trend in Bund und Land hat uns in Flens­burg genauso erfasst wie die meis­ten ande­ren Wahl­kreise, obwohl wir ja hier bei den abso­lu­ten Wahl­stim­men sogar noch 20 Prozent zule­gen konn­ten, und darüber freuen wir uns.

Wir Flens­bur­ger LINKE haben auch dies­mal gut ‚wahl­ge­kämpft’ – und deshalb geht ein sehr großer Dank an die Akti­ven, die Wahl­ma­te­rial geholt, sortiert und an den Stän­den und Haus­tü­ren verteilt haben, die Wahl­pla­kate geklebt, auf- und wieder abge­hängt haben, die unsere fast ein Dutzend Stände auf- und abge­baut haben, die Auto­tou­ren für uns gemacht, die geplant und orga­ni­siert und für eine aktive Öffent­lich­keits­ar­beit gesorgt haben. Das war ein toller Einsatz und hat auch dies­mal meis­tens wieder viel Spaß gemacht.“

Ähnliche Beiträge