„Schö­ner Wohnen“: Wie lässt sich das Wohnen dem Markt entreißen?

Die Wohnungs­frage ist mit Wucht zurück­ge­kehrt. Nicht nur in der Linken, auch in der brei­ten Öffent­lich­keit wird über Wohnen und Bauen, Miete und Rendite, Besit­zen und Beset­zen diskutiert.

Dass es proble­ma­ti­sche Folgen hat, Wohn­raum markt­för­mig zu orga­ni­sie­ren, ist eine alte linke Erkennt­nis. Die aktu­elle Wohnungs­krise hat sie vielen neu bewusst gemacht. Priva­ti­sie­rung und Finan­zia­li­sie­rung des Immo­bi­li­en­sek­tors haben den Verwer­tungs­druck erhöht. In den großen Städ­ten explo­die­ren die Mieten, bezahl­bare Wohnun­gen sind Mangel­ware. Das birgt sozia­len Spreng­stoff, vertieft Abstiegs­ängste und setzt insbe­son­dere die, die wenig haben, in verschärfte Konkurrenz.

Stadt­po­li­tik ist aber auch ein Feld der poli­ti­schen Hoff­nung und des soli­da­ri­schen Wider­stands. In Haus­ge­mein­schaf­ten und Nach­bar­schaf­ten, mit Kampa­gnen und Demons­tra­tio­nen machen immer mehr Menschen gegen den Mieten­wahn­sinn mobil. Die Forde­rung nach Enteig­nung großer Immo­bi­li­en­kon­zerne gewinnt unge­ahnte Zustim­mung. Diese Proteste haben die Wohnungs­frage wieder auf die poli­ti­sche Agenda gesetzt. Linke Landes­re­gie­run­gen wie der rot-rot-grüne Senat in Berlin voll­zie­hen nun einen Kurs­wech­sel. Doch es ist erst ein Anfang – vieles muss weiter­ge­trie­ben oder erst entwi­ckelt werden. Wie kann eine linke Wohnungs­po­li­tik ausse­hen, die sich am Gemein­wohl orien­tiert, die Ökolo­gie und Sozia­les nicht gegen­ein­an­der ausspielt, die inklu­siv und zugäng­lich für alle ist? Wie lassen sich Struk­tu­ren schaf­fen, die poli­ti­sche Macht und Entschei­dungs­kom­pe­ten­zen umver­tei­len? Wo müssen die Hebel dafür jetzt ansetzen?

LuXem­burg 2/2019 schließt an die neuen Kämpfe um Wohn­raum an und fragt, wie SCHÖNER WOHNEN für alle geht. Wie lässt sich das Wohnen dem Markt entrei­ßen, wie können der Immo­bi­li­en­in­dus­trie reale Gewinne abge­trotzt werden? Wie sehen Alter­na­ti­ven aus, die nicht nur sozia­ler, sondern auch demo­kra­ti­scher sind? Und mit welchen Stra­te­gien können sich auch dieje­ni­gen orga­ni­sie­ren, die über wenig Ressour­cen der Gegen­wehr verfügen?

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